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Sebastian Herkner

Sebastian Herkner ist der derzeit wohl erfolgreichste deutsche Designer. Er arbeitet mit modernen Technologien, nutzt traditionelles Handwerk und lässt sich in aller Welt inspirieren.


Design-Inspiration aus der Fremde

Sebastian Herkner ist der wohl erfolgreichste und vielleicht auch kreativste deutsche Designer der letzten Jahre. Sein Geheimnis: Er arbeitet mit modernen Technologien, nutzt die Erfahrung traditioneller Handwerker und lässt sich in aller Welt inspirieren.

Design und Handwerkskunst sind für Sebastian Herkner kein Widerspruch. Der deutsche Designer nutzt traditionelle Techniken und Materialien für seine innovativen Entwürfe. Ob asiatische Flechtwerkstatt oder bayerische Glasbläserei, Besuche vor Ort beflügeln den Designer. Dabei geht es ihm um die Erkundung von Land und Leuten auf der Suche nach authentischen, traditionellen Handwerkstechniken und neuen Inspirationen. „Manufakturen und altbewährte Handwerkstechniken sind enorm wichtig. Sie schaffen die Basis zur Fertigung langlebiger Produkte. Mir geht es dabei um die Echtheit des Materials, haptische Qualität und vor allem auch um soziale und kulturelle Nachhaltigkeit“, erklärt Herkner. „Es ist jedes Mal eine wahnsinnige Bereicherung, ins Ursprungsgebiet zu reisen, um die Handwerkerfamilien und ihre Arbeitsweise aus unmittelbarer Nähe kennenzulernen.“ In Kolumbien hat er mit Ana María Calderón Kayser vom Hersteller Ames eine Design-Kollektion aufgebaut, die sich an Techniken, Mustern und Farben des kolumbianischen Handwerks orientiert. Seine dritte Reise führte ihn voriges Jahr nach Santander in eine Teppichmanufaktur, um mit den Artesanos traditionelle „fique rugs“ neu zu interpretieren: Teppiche aus Fique, der Nationalfaser Kolumbiens, die früher zu Kaffeesäcken verwebt wurde.

Die in Kolumbien allgegenwärtigen Hängematten finden sich in Herkners Sessel Maraca wieder. Und Möbel aus Kunststoffschnüren spiegeln die Farbenfreude der bunten Häuser in Cartagena. Sebastian Herkner ist überzeugt, dass von diesem „Design ohne Grenzen“ letztlich alle profitieren. „Bei einem Flechtprojekt lerne ich genauso viel wie bei der Entwicklung von Designermöbeln beispielsweise für Moroso. Das kommt allen zugute, auch den Manufakturen vor Ort.“ Text: Dagmar Steffen

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