Rückblick Messe iSaloni
Ein Festival der Ideen
Interessante Neuheiten auf der Messe, faszinierende Inszenierungen in Hunderten über die Stadt verteilten Locations – der Salone del Mobile war jede Anstrengung wert. Man muss nur wissen, wo man suchen muss.
Ja, man kann einfach durch Straßen streifen, sich in Hinterhöfe und Palazzi treiben lassen. Die Gefahr aber ist groß, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Dass man unter den über 1500 Locations, die sich über ganz Mailand verteilen, genau an denen vorbeiläuft, die man unbedingt gesehen haben muss: Weil der Kontrast von neuen Möbeln und alten Gemäuern so perfekt ist, weil die Inszenierung – manchmal auch des durchaus Banalen – so großartig ist oder weil schlicht und einfach die präsentierten neuen Entwürfe wirklich innovativ und kreativ sind. Also sollte man vorab tunlichst alle kuratierten Quellen anzapfen, derer man habhaft werden kann: Apps und Faltblätter, Magazine, Websites und natürlich das wissende Getratsche Zehntausender Profis, die sich in den Cafés, Bars und Restaurants oder auf dem Messegelände die Geheimtipps zurufen. So findet man dann mit der Zeit durchs Dickicht. Das gilt auch für die Fiera selbst. Zwar ruft hier eher die Pflicht, und manche Messestände sind ein einziges Gedrängel, aber sommerliches Design bei Petite Friture, viel Farbe bei Zeitraum und Schönbuch oder eine spektakuläre Stand-Inszenierung bei USM sind doch jede Anstrengung wert. Natürliche Materialien wie Holz, aber auch Tische aus Marmor und Glas, Sofas in weichen Stoffausführungen waren auffallend oft zu sehen. Eine bemerkenswerte Professionalität, gepaart mit wirklich innovativen Ideen bewies der Nachwuchs beim Salone Satellite – dieses Jahr mit einem Schwerpunkt auf afrikanischen und lateinamerikanischen Jungdesignern, wie immer kuratiert von der unnachahmlichen Marva Griffin.